Im März 2012 wurden Fragebögen in den Kindertagesstätten, Schulen, Horten und im Jugendclub der Gemeinde Flechtingen verteilt. 85 Familien aus der Gemeinde beteiligten sich und gaben ausgefüllte Fragebögen zurück. Dabei ging es sowohl um die Einschätzung der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen als auch um weitere infrastrukturelle Angebote.
Die Fragebögen wurden statistisch erfasst und ausgewertet (siehe Textbeitrag unten). Am 20.06.2012 traf sich eine Gesprächsrunde aus Vertretern des Gemeinderates, der Grundschule, des Hortes, der Kindertagesstätten, des Jugendclubs und der kirchlichen Kindereinrichtungen. Auch Vertreter der Elternschaften der verschiedenen Einrichtungen nahmen teil. Als Einstieg wurden die demografischen Zahlen der Jahre 2005 bis 2012 im Hinblick auf alle Ortsteile der Gemeinde Flechtingen und deren Altersstruktur ausgewertet. Dann wurden die kirchlichen und die kommunalen Kinder- und Jugendangebote kurz vorgestellt. Die Leiterinnen von Grundschule, Hort und Kindertagesstätten sowie die Elternvertreter erläuterten die Ergebnisse der Familienfragebogenaktion bezogen auf ihre Einrichtung. Sie zeigten Möglichkeiten der Weiterentwicklung ihrer Angebote unter Berücksichtigung der Elternwünsche auf.
In einer zweiten Gesprächsrunde am 08.10.2012 wurde der allgemeine Teil der Fragebögen ausgewertet. Außerdem wurden Entwicklungsempfehlungen zur Spielplatzgestaltung in der Gemeinde erarbeitet. Anschließend wurde der Entwurf eines Familienkonzeptes erstellt.
In der abschließenden dritten Gesprächsrunde am 10.04.2013 wurde das Familienkonzept gemeinsam überarbeitet. Es soll eine Leitlinie für kommunales Handeln sein, in der die Bedürfnisse unserer Familien berücksichtigt sind. Ein Ausgangspunkt ist dabei auch die immer dünner werdende kommunale Haushaltslage. Es wird immer wichtiger, finanzielle Mittel gezielt einzusetzen und alle Angebote effektiv zu nutzen. Ziel ist eine kontinuierliche Attraktivitätssteigerung der Gemeinde für junge Menschen und Familien.
Der Gemeinderat der Gemeinde Flechtingen hat das Familienkonzept in seiner Sitzung am 13.06.2013 als Grundlage für die kommunale Familienpolitik beschlossen. Die bewährte Gesprächsrunde aus haupt- und ehrenamtlichen Akteuren trifft sich einmal jährlich im Herbst, um die praktische Umsetzung des Familienkonzeptes zu begleiten. Mit einer Ergebnisliste des vergangenen Familienjahres und einer Wunschliste für das kommende Familienjahr informiert der Familienbeirat den Gemeinderat der Gemeinde Flechtingen über den aktuellen Sachstand im Bereich Familienförderung.
Für Informationen und Anregungen zum Familienkonzept steht Ihnen Fau Duberow gern zur Verfügung: Gemeinde Flechtingen, Lindenplatz 11, 39345 Flechtingen, Tel. 039054 986 110, E-Mail: rathaus@luftkurortflechtingen.de
Auswertung der Familienfragebögen vom März 2012:
85 Familien beteiligten sich insgesamt, die Rücklaufquoten in den Einrichtungen lagen zwischen 41 % und 80 %.
Die Betreuungszeiten der Kindertagesstätten und Horte hielten dabei ca. 90 % der befragten Familien für komplett oder größtenteils ausreichend. 64 Familien gaben an, zusätzlichen Betreuungsbedarf über die Großeltern abzudecken, 23 Familien werden von anderen Verwandten unterstützt, 17 Familien können sich auf Freunde der Eltern und 10 Familien auf die Nachbarn verlassen. Nur eine Familie nimmt zusätzlich eine Tagesmutter in Anspruch. Außerdem helfen die größeren Geschwister, auf die Kleinen aufzupassen, oder die Eltern arbeiten wechselschichtig.
Die Konzepte der Kindereinrichtungen sind einem Großteil der Eltern bekannt, den höchsten Wert erreicht hier die Grundschule Flechtingen mit einem Bekanntheitsgrad ihres Konzeptes von 92 %. Der Mehrheit der Eltern gefallen die pädagogischen Konzepte unserer Einrichtungen. Die konkreten Hinweise zu Konzeptinhalten werden die Einrichtungen in der Weiterentwicklung ihrer Leitlinien möglichst berücksichtigen. Auch mit den Einrichtungen insgesamt sind die Familien zufrieden. 54 % der Eltern mit Kindern in der „Villa Sonnenschein“ sind dort sogar sehr zufrieden. Die Wertung „weniger zufrieden“ liegt bei den unterschiedlichen Einrichtungen zwischen 0 und 24 %. Oft wird die pädagogische Arbeit gelobt, besonders in der Grundschule Flechtingen. Im „Flechtinger Kinderstübchen“ sind die Eltern von den neu gebauten Räumlichkeiten begeistert, in der „Villa Sonnenschein“ von der familiären Atmosphäre. Die Verbesserungsvorschläge der Eltern werden in den Einrichtungen ausgewertet und bei der weiteren Entwicklung nach Möglichkeit berücksichtigt.
Weiterhin wurde gefragt, welche allgemeinen Familienangebote für wichtig oder weniger wichtig gehalten werden. Hier wünschen sich die Familien vor allem eine Beteiligung bei der Spielplatzgestaltung, einen Ratgeber zu kommunalen Familienangeboten, Begegnungsmöglichkeiten für Senioren und eine Krabbelgruppe.
Speziell für Senioren halten viele Familien mehr Plätze beim Betreuten Wohnen und im Seniorenpflegeheim sowie mehr Angebote im Bereich Tagespflege für wichtig.
63 Familien nutzen die Spielanlagen in ihrem Ortsteil häufig. 59 Familien gaben an, den Flechtinger Schloss- und Kurpark häufig zu nutzen. Mit 43 Meldungen liegt die Flechtinger Freizeitanlage für Jung und Alt auf Platz 3 der am häufigsten genutzten Angebote.
20 Familien haben ihre Kinder bei der Musikschule angemeldet (einige weitere planen es, wenn die Kinder etwas größer sind). 45 Eltern nutzen die Trainingsangebote der Sportvereine für sich oder ihre Kinder. 34 Familien sind in einem Verein ihres Ortsteiles Mitglied, 10 Familien in zwei Vereinen und 5 in mehr als zwei Vereinen. Damit sind fast 60 % der Familien in Vereinen des eigenen Ortsteils engagiert. Hinzu kommen noch Mitgliedschaften in Vereinen der umliegenden Ortsteile oder in anderen Kommunen.
Mit den Einkaufsmöglichkeiten in Flechtingen sind 7 Familien sehr zufrieden, 43 Familien zufrieden und 35 Familien weniger zufrieden. Mit dem Dienstleistungsangebot in Flechtingen sind dagegen 33 Familien sehr zufrieden, 43 Familien zufrieden und nur 9 Familien weniger zufrieden.
Die überwiegende Mehrheit der Familien lebt gern in der Gemeinde Flechtingen. 70 Familien sind sich sicher, dass sie nicht wegziehen werden. Die Wünsche und Verbesserungsvorschläge zum Ortsbild, zur Infrastruktur und zum Angebot speziell für Familien waren umfangreich, vielfältig und oft auch sehr detailliert. Sie können daher nicht zusammenfassend wiedergegeben werden. Bei der 2. Gesprächsrunde zum Familienkonzept wurde darüber beraten. Die Arbeitsgruppe zur Konzeptentwicklung ist dankbar für die außerordentlich intensive Mitarbeit der Familien und hat viele Hinweise in das Konzept eingearbeitet.